Bühnenküsse

Die Märchenvorstellung "Es war einmal ..." am 10.12. muss leider ausfallen. |
von Wolfgang Trübsand
Eine neue Eigenproduktion wirft im Theater am Turm ihre Schatten voraus. Premiere für „Bühnenküsse‟ ist am 10. November.
VS-Villingen (bn). Dietmar Schlau schrieb die turbulente Liebeskomödie, von der er sagt: „Sie ist spritzig, freizügig, frech und ein kleines bisschen frivol. Die Gürtellinie wird erreicht, aber drunter gehen wir nie‟. Die Geschichte geht so: Der erfolgreiche, aber noch ungeküsste Bühnenautor William Müller, genannt „Shakespeare‟, will endlich einmal küssen. Deshalb schreibt er das Theaterstück „Bühnenküsse‟, in dem der Held leidenschaftlich geküsst wird und macht für die Aufführungsrechte zur Bedingung, dass er selbst die Hauptrolle spielt. Ein kleines Theater nimmt das Angebot an. Bühnenküsse sind eine Schauspieltechnik, bei der ein Kuss gezeigt wird, ohne dass sich die Lippen wirklich berühren. Doch bald erkennen seine drei Mitspielerinnen, dass William das Stück nur geschrieben hat, um sich „echte‟ Küsse zu erschleichen. Alexandra Birke spielt das Ex-Callgirl Vivien, das sich einen Spaß daraus macht, den schüchternen William zu reizen. In sie verguckt er sich zuerst. Lara Heigl gibt die Regisseurin des Stückes und wie im echten Theater, haben sie und der Autor entgegengesetzte Vorstellungen bezüglich der Realisierung. Die beiden geraten deswegen immer wieder in einen Schlagabtausch.
Maximiliane Fleig ist Kate, eine Ärztin, die in der Schauspielerei ihr Glück findet. Sie ist die wahre Liebe von William. Was er aber erst spät bemerkt.
Bei „Bühnenküsse‟ wirkt Maximiliane Fleig, bekannt von etlichen Regionalbühnen nicht nur als Schauspielerin mit, sondern sie übernahm auch die Regie. Der Autor Dietmar Schlau, der im Theater am Turm (TaT) schon häufiger als Mime zu erleben war und mit „Koi-Karpfen kuscheln nicht‟ bereits ein Kinderstück schrieb, assistiert. Das multitalentierte Quartett unterhält das Publikum ab dem 10. November an weiteren 16 Abenden im Theater am Turm (TaT) mit einer echten und tiefgehenden Liebesgeschichte, die mit viel Witz erzählt wird. Die Herausforderung an die Regie war es, sagt Maximiliane Fleig, die Balance zwischen Komik und Emotion zu halten. Die Schauspieler sehen sich dabei mit vielerlei Arten von Komik konfrontiert, bewältigen ihre Aufgabe aber mit Verve und Selbstironie. Dabei sei Timing das A und O, sagt die Theaterpädagogin, „einen Moment gezögert und der Gag ist geplatzt‟. Geprobt wird derzeit nicht nur die Geschichte, sondern auch der reibungslose Umbau der aufwändigen Bühnenbilder.
von Wolfgang Trübsand
Endlich! Das Theater am Turm (TaT) verfügt wieder über ein Foyer, in dem man sich vor jeder Veranstaltung und in den Pausen gütlich tun kann. Und dort findet jetzt noch mehr statt.
VS-Villingen (bn). Fast zehn Jahre lang musste der Theaterverein auf die Annehmlichkeit eines Aufenthaltsraumes neben Bühne und Zuschauerbereich verzichten. Eine Zeitlang fand man beim Mieter Alexander Wetzel noch Asyl in dessen Kellerräumen – man erinnere sich an die „Underground-Bar‟ -, doch nach dessen Auszug war dann endgültig Schluss. Jetzt wurde das TaT selbst zum Mieter und bekam vom Eigentümer Christoph Mayer, der seit Jahren das Theatergebäude an der Stadtmauer vermietet, auch die gegenüberliegenden Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Schnell fand sich ein Team von Mitgliedern, das sich in die Renovierung stürzte. Entstanden ist ein ansprechender Raum, in dem sich durch die Andeutung einer Bühne und einer Lichttraverse sofort bei Betreten ein Theaterfeeling einstellt. Dort kann man nun wieder Getränke und Knabbereien zu sich nehmen, ins Gespräch mit anderen kommen und einen angenehmen Theaterabend abrunden.
Darüber hinaus konnte das TaT nun auch Vorort sein Bühnenlager und seinen Kostümfundus neu einrichten, sogar Proben und interne Veranstaltungen durchführen. Er könne sich auch noch weitere Nutzungen vorstellen, sagt TaT-Vorsitzender Leslie Ade. Das neue Foyer wurde pünktlich zur Premiere von „Das Tagebuch von Adam und Eva‟ Mitte September fertig. Die Gäste nutzten das neue Angebot, das eine personalsparende Selbstbedienung vorsieht und eine Bezahlung auf Spendenbasis.
Am 10. November ist schon die nächste Premiere: die von Mitglied und Schauspieler Dietmar Schlau geschriebene turbulente Liebeskomödie „Bühnenküsse‟ wird gespielt von ihm selbst, Alexandra Birke, Lara Heigl und Maximiliane Fleig.